Wanderwoche Crans-Montana
Ferienwanderwoche Crans-Montana der Naturfreunde Lachen 3.-10.7.2021
Mit dem Ziel, vom hiesigen Regen zu entfliehen, fuhr uns am Samstagmorgen der Bus Richtung Wallis, mit einer Kaffeepause in der Autobahnraststätte Grauholz. Kurz nach Mittag erreichten wir bei guter Stimmung das Rhonetal und bald danach unser Hotel in Crans-Montana. Nach dem Nachtessen stellten uns die drei Wanderleiter Adrian, Roman und Ueli jeweils drei Wanderungen des folgenden Tages vor: die Gemütliche, die Anspruchsvollere und die Schwierige – im Gebiet von Ausserberg (Lötschberg Südrampe) über Leuk, Siders bis hinunter nach Sion.
Die 38 Teilnehmer/innen hatten also jeden Tag die Wahl, sich in eine der drei Wanderungen einzuschreiben: weit und hoch hinaus oder gemütlich und manchmal kulinarisch önologisch. Spektakuläre Aufstiege gab es zur Tiège, über Steinhalden und Schneefelder zur SAC Hütte Cabane des Violettes und zum Cri D’Er oder jener entlang der Bisse d’Ayent oder der Bisse du Ro zum Stausee Rawyl. Als Wanderer genoss man vom Montana Plateau einen Blick auf das gegenüber liegende Val d’Anniviers, majestätisch umrahmt von fünf Viertausendern und als Highlight das Matterhorn im Hintergrund, welches wir wetterbedingt nie sehen konnten. Spektakulär waren vor allem die Wanderungen entlang der Suonen, erbaut im 15. Jahrhundert, auf einer Länge von 5 km mit einem Gefälle von nur 100 m. Der französisch sprechende Teil des Wallis – Siders ist die Sprachgrenze – bezeichnet eine Suone mit Bisse. Z.Bsp. Bisse du Tsittoret, … du Ro, … du Clavau, … du Lens, und … d’Ayent, welche auf dem aktuellen 100-Fr-Nötli abgebildet ist. Es brauchte schon ziemlich viel Courage, Schwindelfreiheit und gute Trittsicherheit, wollte man diese Wege laufen – entsprechend klein war dann auch jeweils die Wandergruppe. Während die Waghalsigen und Nimmermüden die steilen Aufstiege und langen, herausfordernden Höhenwanderungen entlang der Suonen wählten, entschied sich jeweils ein Drittel der Übrigen für mittelschwere und ein Drittel für die leichten Wanderungen: Kulinarik, Kultur oder auch Geschichtliches wirkten für viele der Teilnehmer:innen entspannter und verführten zu Führungen durch Rebberge mit Weindegustationen, Walliser Platte, Raclette oder Fondue inklusive.
Die Ferienwanderwochen der Naturfreunde zeichnen sich dadurch aus, dass man fix in einem Hotel logiert und von dort aus die Umgebung erkundet. Das hat den Vorteil, dass wir tagsüber keinen schweren Rucksack herumtragen mussten, und am Abend im Dorf Einkäufe tätigten oder Spaziergänge pflegten. Vor allem genossen wir nach dem feinen Nachtessen die illustre Gesellschaft bei Walliser Wein oder Grappa. Einmal mehr durften wir auch erfahren, wie uns die Musik und das Singen zufrieden macht.
Das Wetter zwang uns zwischendurch, wasserdichte Kleider anzuziehen – die acht Tage im Wallis wurden aber mehrheitlich von der Sonne und Wärme begleitet. Die Wanderwege waren meist trocken und problemlos begehbar. Starke Erinnerungen ans Rhonetal, den geschützten Pfynwald, die unendlich weiten und terrassierten Rebberge, die Vielfalt der Suonen und besonders das Panorama über das Tal, bereichert durch Raclette, Fondue, Käseschnitten und einheimischem Wein, Jassen und Singen sowie die gelassene Geselligkeit der Naturfreunde lassen diese Woche in bester und nachhaltiger Erinnerung bleiben. Das Wallis ist uns buchstäblich ans Herz gewachsen.